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Die jüngsten Ausfälle bei „Amazon Web Services“ (AWS) haben eindrucksvoll gezeigt, wie fragil die heutige digitale Infrastruktur ist. Ein einzelner technischer Fehler bei einem der größten Cloud-Anbieter genügte, um weltweit Systeme lahmzulegen – und damit ganze Wertschöpfungsketten zum Stillstand zu bringen.
Viele Unternehmen nehmen diesen Vorfall nun zum Anlass, ihre eigene Cloud-Strategie zu hinterfragen. Themen wie Unabhängigkeit, Kontrolle und digitale Souveränität werden plötzlich wieder sehr konkret.

Martin Hager, CEO und Gründer von Retarus, fordert in seiner aktuellen Stellungnahme ein Umdenken: Die Cloud müsse widerstandsfähiger, transparenter und wirtschaftlicher genutzt werden – mit weniger Abhängigkeit von globalen Riesen und mehr Entscheidungsspielraum für die Unternehmen selbst.

Martin Hager, CEO von Retarus

Zentralisierte Cloud-Strukturen als Schwachstelle moderner Wertschöpfung

„Was die jüngsten AWS-Ausfälle gezeigt haben, ist nichts anderes als ein strukturelles Risiko“, sagt Hager. „Wenn ein dominanter Cloud-Provider ausfällt, reißt er unzählige digitale Dienste gleich mit – die Kettenreaktion ist vorprogrammiert.“
Für ihn steht fest: Unternehmen müssen jetzt handeln. „Solche Ereignisse sind zwar Teil des digitalen Alltags, doch sie treffen IT-Teams immer wieder hart. Umso wichtiger ist es, diese Abhängigkeiten aktiv zu reduzieren.“

Immer mehr Firmen analysieren derzeit, welche Anwendungen wo sinnvoll betrieben werden können. Neben Kosten und Performance rücken dabei Faktoren wie Kritikalität, Compliance, Latenzzeiten und Transparenz in den Mittelpunkt.

Souveränität als Schlüssel zur Kontrolle über Daten und Standards

Laut Hager geht es längst nicht mehr nur um Ausfallsicherheit, sondern um die Wahrung der digitalen Selbstbestimmung. „Wenn europäische Sicherheitsanbieter zunehmend in US-Hand geraten, wächst die Abhängigkeit – und mit ihr das Risiko, die Kontrolle über sensible Daten und rechtliche Rahmenbedingungen zu verlieren.“

Ausfälle dieser Größenordnung sollten daher nicht einfach abgehakt, sondern gründlich ausgewertet werden.
Hagers Fazit: „Sobald die akuten Probleme behoben sind, müssen daraus Konsequenzen folgen. Ziel ist eine stabile, souveräne und kostenbewusste Cloud-Architektur – mit weniger Abhängigkeit und deutlich mehr Wahlfreiheit.“

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